Mittwoch, 30. März 2011

Alice Springs

Alice-Springs

Lange Zeit ist es her, bis ich was geschrieben habe, aber nun gibts neues Lesefutter.

Wie das Bild oben verraet, bin ich nun in Alice Springs. Gebucht hatte ich eine Tour mit 6 Tagen und 5 Uebernachtungen, die Tour war am Montagabend zu ende, aber es dauert halt, bis man ein wenig sich gesammelt hat und die mehr als 450 Fotos sortiert hat.

Unsere Tour begann um 6 Uhr fruehs in Adelaide, wo alle Leute eingesammelt wurden und erstmal in den Sitzen sich dem Schlaf hingegeben haben. Waehrend alle versucht haben, irgendwie auf den unbequemen Sitzen Schlaf zu finden (die Sitze waren auf Dauer echt unbequem), ging es Richtung unserer ersten Uebernachtung, Coober Peedy, der Opal-Hauptstadt der Welt. Dort werden weltweit, wie der name schon andeutet, die meisten Opale gefunden und abgebaut. Zum Teil liegt die Stadt unter Tage, ist aber an sich ziemlich langweilig. Wir haben unterirdisch geschlafen (die waermste Uebernachtung der ganzen Tour), mit Hosteltypischen, latent an Bundeswehrliegen erinnernden, Bettgestellen. Am folgenden Tag gabs eine Besichtigung einer ehemaligen Opalmine incl. anschliessender Kaufmoeglichkeiten aller Arten von Opalen. Insgesamt nicht sehr spannend. Den Rest des Tages haben wir im Bus verbracht, bis wir dann irgendwo im Outback angehalten haben, um in einem ausgetrockneten Flusstal zu campen.
Diese Nacht war meine beste in ganz Australien. Noch nie, noch nie in meinem Leben habe ich so viele Sterne gesehen. Keine einzige Lichtquelle innerhalb hunderter kilometer bis auf unser Lagerfeuer. Genial, ich hab mich verliebt. Schade ist, dass keine Kamera der Welt diesen Anblick einfangen kann.

Geschlafen haben wir in sogenannten Swags. Diese Dinger sehen aus wie ein plattgedruecktes Zelt mit integrierter Matratze, dazu gabs einen geborgten Schlafsack. Am Lagerfeuer wars schoen warm, aber in der Nacht wurde es sehr schnell kalt (irgendwas zwischen 10-15 Grad), deswegen bin ich auch in der Nacht frierend aufgewacht. Gegen die Kaelte habe ich mich spaeter damit beholfen, dass ich extra Kleidungsschichten um den Schlafsack zu legen, damit zusaetzliche Schichten zur Waermeisolation entstehen. Hat auch ganz gut funktioniert, bis ich mich bewegt habe. Meistens sind die die Dinger dann verrutscht und es wurde ganz schnell kalt am Arsch. Man lernt damit umzugehen, ist ja kein 5-Sterne-Urlaub

An dieser Stelle muss ich erwaehnen, dass es im Outback vor Fliegen nur so wimmelt, zumindest am Tag. Aber das sind keine Fliegen wie in Deutschland, dass sind viel aggressivere Viecher. Die Mistviecher fliegen einem im Gesicht ins Ohr, in die Nase, in die Augen, in den Mund und in umgekehrter Reihenfolge, das mit ungefaehr fuenf Kollegen und das innerhalb einer Minute. Die gehen einem unheimlich auf die Nerven, einzigste Moeglichkeit dagegen ist ein Fliegennetzhut, der wohlgemerkt arg bescheuert aussieht, aber als einzigstes richtig hilft. Es laufen zwar immer noch Fliegen durchs Sichtfeld, aber wenigstens versuchen die nicht mehr in die Ohren reinzukriechen.
Sobald die Sonne untergeht, gehen die Fliegen schlafen und werden durch ihre lieben Artverwandten, die Mosquitos, abgeloest. Gegen die hilft zumindest Insektenspray, ich bin aber trotzdem schon mit Stichen am Kinn und der Wange aufgewacht. Dummerweise gehoeren Fliegen zu den Fruehaufstehern, sobald die Sonne da ist, sind die auch wieder auf den Beinen.
Alleine ist man im Outback nie.

Zurueck zur Tour, am naechsten Tag ging es zum Uluru (alt: Ayers Rock), wir haben ca. 20 Kilometer entfernt gecampt.

Uluru

Ist schon sehr beeindruckend, wenn meilenweit nur Ebene zu sehen ist und ploetzlich der riesige Stein auftaucht.

Noch schoener war am naechsten Morgen der Sonnenaufgang (auch wenn wir dazu um Fuenf frueh aus den Betten gekegelt wurden).

Uluru-Sonnenaufgang

Direkt neben dem Uluru, also ca. 30km entfernt (fuer Australische Verhaeltnisse ist das schon bald ei nPunkt auf der Karte), liegt eine Felsformation namens Kata Tjuta, ebenfalls eine heilige Staette der Aborignies.

Kata-Tjuta

Das Foto zeigt nur einen Teil von Kata Tjuta, dafuer schoen beleuchtet mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages.

Weil das Kata Tjuta aus unzaehligen Bergen mit dazwischenliegenden Taelern besteht, haben wir dort eine ausgewiesene Wandertour gemacht.

Kata-Tjuta-Tal

Wie die Felsen aussehen und hoch herausragen, das ist schon ziemlich beeindruckend.
Ich trage uebringens meine Bundeswehrarbeitshose, weil meine kurze Jeanshose am Tag vorher mit einem 7 cm Riss im Schritt leider mir die Arbeit verweigert hat, da musste ich sie entsorgen und mich der Hitze der langen Hose fuer die letzten Tourtage begnuegen (Spitzname: Mr. German Special Forces).

Tags darauf ging es zum Uluru und eine Wanderung um ihn herum (9 Kilometer). Aus der Ferne sieht er glatt aus, aber wenn man Nahe rankommt, sieht man unzaehlige Hoehlen, Felsspalten und Loecher ueber den Uluru, incl. versteckter Wasserloecher. Z.T. hat man da in den Hoehlen Jahrtausendealte Hoehlenmalereien von den Aboriginies, z. T. arg verblasst oder uebermalt von nachfolgenden Kuenstlern. Einfach beeindruckend.

Am letzten Tag der Tour gings zum Kings Canyon, 300km entfernt vom Uluru.

Kings-Canyon

Ich hatte ihn mir ehrlich groesser vorgestellt, aber die Hikingtour durch den Canyon war spannend, und ich haette nicht gedacht, dass man mitten in einem Canyon im Outback Farne und Palmen an einem Wasserloch findet.

Kings-Canyon-Posing

Dazu gibts natuerlich auch das obligatorische Posingfoto.

Zum Schluss noch unsere Tourgruppe:

Tourgruppe

Der Kerl, der die Arme wie Jesus ausbreitet war Adam, unser Tourguide. Er war extrem relaxt und hat einfach nur Spass gemacht.
Die meiste Zeit war ich mit den beiden Maedels unterwegs, hinter denen ich stehe (beides Deutsche). Sie waren beiden ganz liebe Maedels und wir hatten viel Spass miteinander, aber am Ende hat mich eines von den Maedels ziemlich enttaeuscht. Schade, das hat das Ende der Tour ein bisschen versaut.
Insgesamt waren wir eine sehr entspannte Truppe, mit der es viel Spass gemacht hat, bereut habe ich das viele Geld fuer die Tour (675$) nicht.

So, das war jetzt ein ziemlich langer Bericht. wer ihn bis hierher durchgelesen hat, danke dafuer, dass ihr nicht eingeschlafen seit^^

Morgen geht es 24h lang im Zug zurueck nach Adelaide, wo ich ein paar Tage in meinem geliebten Hostel bleiben werde und mich dann endgueltig weiter aufmache.

Wie und wo es dann weitergeht, das wird dann hier in den naechsten Tagen weiter aufgeschrieben.

Bis bald
Euer Tino

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